Wildkatze
Die Europäische Wildkatze ist nicht - wie häufig angenommen - die Stammmutter der Hauskatze. Diese stammt von der Nubischen Falbkatze ab. Die Wildkatze ist etwas größer als unsere Hauskatzen und hat einen buschigeren Schwanz, der vor dem Schwanzende 3 bis 4 deutliche schwarze Ringe aufweist.
Bis ins 20. Jahrhundert waren Wildkatzen in Europas Wäldern weit verbreitet. Heute liegen ihre größten Verbreitungsgebiete in Teilen Spaniens, Frankreichs, Italiens, Schottlands und des Balkans. In Deutschland gibt es größere Vorkommen nur in Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen.
Wildkatzen bewohnen große, zusammenhängende und naturnahe Waldgebiete. Die Wälder sollten nicht gleichartig, sondern sehr vielschichtig aufgebaut sein.
Kopf-Rumpf-Länge: 50–90 cm
Schulterhöhe: bis 40 cm
Gewicht: Männlich bis zu 5 kg, Weibchen ca. 4 kg
Die männlichen Tiere werden meist etwas größer und schwerer als die Weibchen. Die Unterscheidung zu getigerten Hauskatzen ist oft schwierig. Da die Behaarung länger ist, wirken sie meist etwas massiger und sie besitzen eine dunkle Rückenlinie (Aalstrich). Sie haben einen buschigeren, stumpfendigen Schwanz.
Die Hauptbeute der Wildkatzen sind Mäuse. Je nach Jahreszeit und Vorkommen gehören auch Kaninchen, Eidechsen, Frösche, Insekten und Kleinvögel dazu.
Wildkatzen sind Einzelgänger. Sie jagen in der Dämmerung und nachts, können aber, wenn ungestört, auch tagsüber unterwegs sein.
Jungtiere fallen, wenn sie unbewacht sind, Marder, Hermelin und Fuchs zum Opfer. Selten werden Wildkatzen von Luchs, Wolf oder Uhu erbeutet.
Die Hauptpaarungszeit liegt im Februar. Im April/Mai bringt die Katze meist in einer Höhle 2 bis 4 Junge zur Welt. Sie werden nur von ihrer Mutter versorgt. Wenn der erste Wurf nicht überlebt, kommt es oft im August zu einem zweiten Wurf.